Feuchte Hufe im Herbst? So erkennen Sie Hufpilz beim Pferd & Infektionen früh

Published On: 2. Oktober 2025

Zur besseren Lesbarkeit verwenden wir in unseren Texten überwiegend das generische Maskulinum. Selbstverständlich beziehen sich alle Personenbezeichnungen gleichermaßen auf alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform dient ausschließlich der besseren Verständlichkeit und ist wertfrei zu verstehen.

Der Herbst stellt Pferdehufe vor besondere Herausforderungen: Feuchtigkeit, Kälte und Dreck schaffen ideale Bedingungen für Hufpilz und bakterielle Infektionen. Was für uns Menschen nur lästiger Matsch ist, wird für unsere Pferde schnell zum Gesundheitsproblem. Durchweichte Hufe verlieren ihre natürliche Schutzfunktion, und Krankheitserreger haben leichtes Spiel. Doch wie erkennen Sie einen Hufpilz beim Pferd rechtzeitig, und welche vorbeugenden Maßnahmen können Sie bereits jetzt ergreifen? In diesem Artikel erfahren Sie, worauf Sie in der feuchten Jahreszeit besonders achten sollten und wie Sie die häufigsten Hufprobleme frühzeitig identifizieren können.

Warum der Herbst besonders riskant für die Hufgesundheit ist

Die herbstlichen Witterungsbedingungen schaffen ein nahezu perfektes Umfeld für verschiedene Huferkrankungen. Während im Sommer trockene, harte Hufe oft Probleme bereiten, bringt die feuchte Jahreszeit ganz andere Herausforderungen mit sich. Anhaltende Feuchtigkeit weicht das Hufhorn auf und macht es anfällig für das Eindringen von Pilzen, Bakterien und anderen Krankheitserregern.

Das Hufhorn besteht hauptsächlich aus Keratin und besitzt normalerweise eine natürliche Barrierefunktion gegen Mikroorganismen. Bei dauerhafter Feuchtigkeit quillt das Horn jedoch auf, wird porös und verliert seine Schutzwirkung. Gleichzeitig steigt die Temperatur in feuchten Hufen, was ideale Wachstumsbedingungen für Pilze und Bakterien schafft. Besonders problematisch sind dabei die Bereiche zwischen Hufballen und Strahl, wo sich Schmutz und Feuchtigkeit besonders hartnäckig festsetzen.

Matschige Paddocks, durchnässte Weiden und feuchte Einstreu verstärken diese Problematik zusätzlich. Pferde, die permanent in feuchter Umgebung stehen, haben ein deutlich höheres Risiko für Hufpilz beim Pferd und andere Hufprobleme. Die Kombination aus mechanischer Belastung durch den aufgeweichten Untergrund und der ständigen Feuchtigkeit macht die Hufe besonders anfällig für Infektionen. Dabei sind nicht nur die äußeren Hufstrukturen betroffen – auch tiefere Hornbereiche wie die weiße Linie können von Erregern besiedelt werden.

Die häufigsten Erreger im Überblick

Im herbstlichen Milieu gedeihen verschiedene Mikroorganismen besonders gut. Pilze wie Candida-Arten oder Dermatophyten finden in den aufgeweichten Hufstrukturen ideale Lebensbedingungen. Diese Pilze ernähren sich von dem Keratin des Hufhorns und können massive Schäden verursachen. Bakterien wie Fusobacterium necrophorum, der Erreger der Strahlfäule, vermehren sich ebenfalls bevorzugt in feuchtem, sauerstoffarmen Milieu.

Bemerken Sie einen unangenehmen Geruch oder dunkle Verfärbungen an den Hufen Ihres Pferdes? Lassen Sie diese Anzeichen in einer Pferdeklinik oder Praxis fachgerecht abklären.

Risikofaktoren verstehen

Bestimmte Faktoren erhöhen das Risiko für Hufinfektionen erheblich. Pferde mit bereits geschädigten Hufen, etwa durch kleine Risse oder Verletzungen, sind besonders gefährdet. Auch die Hufform spielt eine Rolle: Enge, tiefe Strahlfurchen oder überlange Hufe bieten ideale Verstecke für Erreger. Immungeschwächte Tiere, ältere Pferde oder solche mit stoffwechselbedingten Erkrankungen haben ebenfalls ein höheres Risiko. Nicht zuletzt begünstigen schlechte Haltungsbedingungen mit dauerhaft feuchten, verschmutzten Böden die Entstehung von Hufpilz beim Pferd.

Die wichtigsten Hufinfektionen erkennen und unterscheiden

Eine frühzeitige und korrekte Diagnose ist entscheidend für den Behandlungserfolg bei Hufinfektionen. Verschiedene Erkrankungen zeigen ähnliche Symptome, erfordern aber unterschiedliche Therapieansätze. Die genaue Kenntnis der charakteristischen Merkmale hilft dabei, schnell die richtige Behandlung einzuleiten.

Hufpilz Pferd: Symptome und Erscheinungsformen

Der Hufpilz beim Pferd ist eine der häufigsten Pilzinfektionen bei Pferden und tritt in verschiedenen Formen auf. Bei oberflächlichen Pilzinfektionen zeigt sich das Hufhorn oft weißlich verfärbt, brüchig und schuppig. Die betroffenen Stellen können sich schichtweise ablösen und hinterlassen raue, unebene Oberflächen. Ein charakteristisches Merkmal ist der oft süßlich-muffige Geruch, der sich von der typischen Fäulnis der Strahlfäule unterscheidet.

Tieferliegende Pilzinfektionen sind schwerer zu erkennen, da sie zunächst im Inneren des Hufhorns beginnen. Erste Anzeichen können kleine, dunkle Punkte oder Linien im Horn sein, die sich allmählich ausbreiten. Das Hufhorn wird zunehmend brüchig und kann bei Belastung abbrechen. In fortgeschrittenen Fällen entstehen große Hohlräume im Huf, die zu erheblichen strukturellen Problemen führen können.

Strahlfäule und Strahlpilz: Unterscheidung und Symptome

Die Strahlfäule ist eine bakterielle Infektion des Hufstrahls, die oft mit Pilzinfektionen verwechselt wird. Der typische, penetrante Fäulnisgeruch ist meist das erste Anzeichen. Die Strahlfurchen werden tief und schmierig, oft mit schwarzer, breiiger Masse gefüllt. Das Strahlhorn wird weich und löst sich in Fetzen ab. Bei Druck auf die betroffenen Stellen tritt oft eine dunkle, übelriechende Flüssigkeit aus.

Ein Strahlpilz beim Pferd zeigt ähnliche Symptome, verursacht aber meist weniger starken Geruch. Die Unterscheidung ist wichtig, da Pilz- und Bakterieninfektionen unterschiedliche Behandlungsansätze erfordern. Beide Erkrankungen können gleichzeitig auftreten und sich gegenseitig verstärken, was die Diagnose erschwert.

Entdecken Sie Veränderungen am Strahl Ihres Pferdes? Vereinbaren Sie eine Untersuchung in einer spezialisierten Pferdeklinik.

White Line Disease: Die unterschätzte Gefahr

Die White Line Disease, auch als Hohle Wand bekannt, entwickelt sich oft schleichend und fällt zunächst kaum auf. Mit genauer Beobachtung des Hufs können betroffene Stellen früh erkannt werden. Je früher die Erkrankung bemerkt wird, desto gezielter lassen sich Maßnahmen ergreifen, um die Hufgesundheit zu erhalten. Die Pilz- oder Bakterieninfektion befällt die weiße Linie zwischen Hufwand und Sohle und kann massive Strukturschäden verursachen. Erste Anzeichen sind kleine Risse oder Verfärbungen entlang der weißen Linie.

Im fortgeschrittenen Stadium entstehen große Hohlräume in der Hufwand, die mit krümeligem, verfärbtem Material gefüllt sind. Die Hufwand kann ihre Stabilität verlieren, was zu schweren Lahmheiten führt. Eine Herausforderung der Erkrankung ist, dass sie oft erst spät bemerkt wird, wenn bereits größere Hufschäden entstanden sind. Eine regelmäßige, sorgfältige Hufkontrolle ist daher unerlässlich.

Ablösung des Hufballens: Warnzeichen ernst nehmen

Wenn sich der Hufballen löst, ist dies oft ein Zeichen für eine fortgeschrittene Hufpilz Pferd-Infektion oder andere schwerwiegende Probleme. Die Ablösung beginnt meist schleichend mit kleinen Rissen oder weichen Stellen am Übergang zwischen Hufballen und Strahl. Das betroffene Gewebe wird zunehmend weich, verfärbt sich und kann sich schichtweise ablösen.

Diese Symptome erfordern umgehend tierärztliche Untersuchung, da unbehandelt schwere Komplikationen bis hin zur Lahmheit entstehen können. Die frühzeitige Erkennung und Behandlung kann jedoch meist eine vollständige Heilung bewirken.

Effektive Präventionsmaßnahmen für den Herbst

Vorbeugen ist bei Hufproblemen deutlich effektiver als eine spätere Behandlung. Regelmäßige Pflege und Aufmerksamkeit helfen, Beschwerden früh zu erkennen und zu verhindern – das schützt den Huf und spart Kosten. Mit den richtigen Maßnahmen können Sie das Risiko für Hufpilz und andere Infektionen erheblich reduzieren und Ihrem Pferd einen gesunden Start durch die feuchte Jahreszeit ermöglichen.

Optimales Stallmanagement

Das Fundament der Hufgesundheit liegt in den Haltungsbedingungen. Trockene, saubere Böden sind das A und O für gesunde Hufe. Wechseln Sie die Einstreu regelmäßig und sorgen Sie für ausreichende Drainage in Paddocks und Ausläufen. Besonders in regenreichen Perioden sollten Sie die Häufigkeit der Stallreinigung erhöhen.

Schaffen Sie für Ihre Pferde Rückzugsmöglichkeiten auf trockenen Untergründen. Ein überdachter Bereich mit sauberer, trockener Einstreu gibt den Hufen die Chance, zwischendurch abzutrocknen. Auch die Installation von Gummimatten in stark frequentierten Bereichen kann helfen, die Belastung für aufgeweichte Hufe zu reduzieren.

Tägliche Hufpflege intensivieren

In der feuchten Jahreszeit sollten Sie Ihre Hufpflegeroutine anpassen und intensivieren. Tägliches Auskratzen ist in dieser Zeit besonders wichtig, um Schmutz und Feuchtigkeit zu entfernen. Achten Sie dabei besonders auf die Strahlfurchen und entfernen Sie sorgfältig alle Reste von Einstreu, Schlamm oder anderem organischen Material.

Nach dem Auskratzen sollten Sie die Hufe gründlich mit einer weichen Bürste reinigen und anschließend trocknen lassen. Bei sehr feuchten Bedingungen kann es sinnvoll sein, die Hufe zusätzlich zu desinfizieren. Verwenden Sie dafür spezielle Hufdesinfektionsmittel oder bewährte Hausmittel wie verdünnte Jodlösung.

Eine regelmäßige Hufpflege stärkt die Widerstandskraft der Hufe in der feuchten Jahreszeit. Lassen Sie sich von unseren Fachkräften zur optimalen Pflegeroutine beraten.

Professionelle Hufbearbeitung anpassen

Regelmäßige professionelle Hufpflege ist gerade im Herbst besonders wichtig. Lassen Sie die Hufe alle 6-8 Wochen von einem erfahrenen Hufschmied bearbeiten. Dabei sollten besonders die Strahlfurchen ausgeschnitten und eventuell vorhandene Hohlräume oder Risse behandelt werden.

Eine korrekte Hufform mit angemessener Trachtenhöhe und gut ausgebildeten Strahlfurchen bietet weniger Angriffsfläche für Krankheitserreger. Überlange Hufe oder zu enge Strahlfurchen begünstigen hingegen die Ansiedlung von Pilzen und Bakterien. Sprechen Sie mit Ihrem Hufexperten über die besonderen Herausforderungen der feuchten Jahreszeit.

Behandlungsmöglichkeiten und wann Sie handeln sollten

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es zu Hufpilz-Infektionen beim Pferd kommen. Dann ist schnelles und zielgerichtetes Handeln gefragt, um eine Ausbreitung zu verhindern und dauerhafte Schäden zu vermeiden.

Erste Hilfe bei Verdacht auf Hufpilz beim Pferd

Bei ersten Anzeichen einer Hufpilz Pferd-Infektion sollten Sie sofort handeln. Reinigen Sie die betroffenen Stellen gründlich und entfernen Sie alles lose, brüchige Horn. Desinfizieren Sie anschließend die Hufe mit einem geeigneten Antimykotikum. Bewährte Hufpilz Mittel für Pferde sind beispielsweise Kupfersulfat-Lösungen, Jodpräparate oder spezielle Pilzmittel aus dem Fachhandel.

Wichtig ist dabei die konsequente, tägliche Anwendung über einen längeren Zeitraum. Pilzinfektionen sind hartnäckig und erfordern Geduld bei der Behandlung. Stellen Sie das Pferd während der Behandlung möglichst trocken und sorgen Sie für optimale Hygiene.

Professionelle Behandlungsoptionen

Schwere oder hartnäckige Hufpilz-Infektionen gehören in tierärztliche Behandlung. Der Tierarzt kann eine genaue Diagnose stellen und gezielte Medikamente verschreiben. Bei bakteriellen Infektionen können Antibiotika notwendig sein, während Pilzinfektionen spezielle Antimykotika erfordern.

In manchen Fällen ist auch eine chirurgische Behandlung nötig, etwa wenn große Bereiche des Hufhorns entfernt werden müssen. Moderne Behandlungsmethoden umfassen auch den Einsatz von Laser-Therapie oder speziellen Verbandstechniken, die eine optimale Heilung fördern.

Eine Pferdeklinik oder Praxis bietet die Möglichkeit, Diagnose und Therapie professionell durchführen zu lassen. Finden Sie eine Pferdeklinik oder Praxis in Ihrer Nähe.

Langfristige Nachsorge und Monitoring

Nach einer erfolgreich behandelten Hufpilz-Infektion ist eine sorgfältige Nachsorge wichtig, um Rückfälle zu vermeiden. Das bedeutet nicht nur die Fortsetzung einer guten Hufpflege, sondern auch die regelmäßige Kontrolle der behandelten Bereiche. Dokumentieren Sie den Heilungsverlauf mit Fotos, um Veränderungen besser beurteilen zu können.

Besonders wichtig ist die Überwachung in den ersten Wochen nach der Behandlung, da Rezidive in dieser Zeit häufig auftreten. Achten Sie auf erste Anzeichen einer erneuten Infektion und leiten Sie gegebenenfalls sofort entsprechende Maßnahmen ein. Eine konsequente Hufhygiene und optimierte Haltungsbedingungen sind die beste Basis für eine dauerhafte Gesundung.

Fazit

Feuchte Herbstbedingungen stellen eine echte Herausforderung für die Hufgesundheit dar, doch mit dem richtigen Wissen und konsequenter Vorsorge lassen sich die meisten Probleme vermeiden. Die Früherkennung von Hufpilz beim Pferd und anderen Infektionen ist dabei genauso wichtig wie die Prävention durch optimale Haltungsbedingungen und intensive Pflege.

Regelmäßige Hufkontrollen, tägliches Auskratzen und trockene Untergründe sind die Grundpfeiler der Hufgesundheit in der feuchten Jahreszeit. Sollten dennoch Probleme auftreten, ist schnelles Handeln gefragt – je früher eine Behandlung beginnt, desto besser sind die Heilungschancen.

Denken Sie daran: Gesunde Hufe sind die Grundlage für ein gesundes, leistungsfähiges Pferd. Die Investition in Prävention und professionelle Betreuung zahlt sich langfristig aus und erspart Ihrem Pferd unnötige Schmerzen und Komplikationen.

Gesunde Hufe sind die Basis für Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit. Finden Sie eine Klinik oder Praxis in ihrer Nähe für eine umfassende Beratung zur Hufgesundheit Ihres Pferdes.

Werden Sie Teil der Altano Gruppe

Wir erweitern unser Netzwerk stetig und freuen uns, Sie als neues Teammitglied oder potentiellen Standort kennenzulernen.