Ausbildung Tierarzt: Der komplette Wegweiser zum Tiermedizin Studium

Published On: 8. August 2025

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Du möchtest Tiermedizin studieren und später als Tierarzt arbeiten? Besonders interessiert dich die Pferdemedizin? Dieser umfassende Guide zur Ausbildung Tierarzt zeigt dir den kompletten Weg – von den Voraussetzungen über das Studium bis hin zu den beruflichen Perspektiven mit Schwerpunkt Pferde. Hier erfährst du alles Wichtige rund um die Ausbildung, Tätigkeitsbereiche und Karrierechancen als Tierarzt.

Im Artikel beantworten wir außerdem jede wichtige Frage zur Ausbildung zum Tierarzt.

Weiterführende Infos findest du im Verlauf des Artikels oder über die verlinkten Ressourcen.

Was bedeutet eine Ausbildung bzw. ein Studium zum Tierarzt?

Die Ausbildung zum Tierarztist in Deutschland kein klassischer Ausbildungsberuf, sondern ein akademisches Studium der Veterinärmedizin. Das Studium ist für alle geeignet, die sich für Tiere und Naturwissenschaften begeistern. Es wird an speziellen Universitäten angeboten und umfasst theoretische sowie praktische Inhalte; zentrale Inhalte sind unter anderem Anatomie, Tierzucht und Tierschutz, die dich auf die vielfältigen Aufgaben in der Tiermedizin vorbereiten. Neben dem Studium gibt es verschiedene Ausbildungen im tiermedizinischen Bereich, wie zum Beispiel die Ausbildung zur/zum Fachangestellten für Tiermedizin oder zum Tierpfleger. Es führen verschiedene Wege in den Beruf: Neben dem klassischen Studium sind auch Ausbildungen oder ein Quereinstieg möglich. Zwischen den Begriffen Veterinärmedizin und Tiermedizin gibt es keinen inhaltlichen Unterschied, sie werden synonym verwendet. Viele Tierärzte machen ihr Hobby, die Arbeit mit Tieren, zum Beruf. Die Berufsbezeichnungen Tierarzt und Veterinärmediziner werden ebenfalls synonym verwendet. Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums und dem Bestehen des Staatsexamens erhältst du die Approbation. Diese staatliche Zulassung berechtigt dich, als Tierarzt tätig zu sein und eigenverantwortlich Tiere zu behandeln.

Voraussetzungen für das Studium der Tiermedizin

Der Einstieg in die Tierarzt Ausbildung erfordert in der Regel ein sehr gutes Abitur, da der Numerus clausus (NC) für das Tiermedizin Studium sehr hoch ist – oft zwischen 1,1 und 1,5. Aufgrund der hohen Nachfrage und den begrenzten Studienplätzen ist die Zulassung zum Studium stark beschränkt. Neben einem guten Notendurchschnitt spielen auch Wartesemester und andere Auswahlkriterien eine Rolle. Die Bewerbung für das Studium der Tiermedizin erfolgt in der Regel zentral über das Hochschulstart-Portal, wobei Bewerbungsfristen und erforderliche Unterlagen beachtet werden müssen.

Alternativ kannst du mit einer abgeschlossenen Ausbildung als tiermedizinische Fachangestellte oder tiermedizinischer Fachangestellter sowie entsprechender Berufserfahrung unter bestimmten Bedingungen auch zum Studium zugelassen werden. Auch eine abgeschlossene Ausbildung als Tierpfleger kann den Zugang zum Studium ermöglichen, insbesondere wenn keine reguläre Hochschulzugangsberechtigung vorliegt. Persönliche Eigenschaften wie Verantwortungsbewusstsein, Belastbarkeit, Tierliebe und ein starkes Interesse an Naturwissenschaften sind für den Beruf ebenso wichtig.

Die Zahl der eingereichten Bewerbungen für das Tiermedizin Studium ist sehr hoch, was die Konkurrenz um die Studienplätze zusätzlich verschärft.

Der Studienaufbau im Tiermedizin Studium

Das Studium der Tiermedizin dauert in der Regel 11 Semester (5,5 Jahre) und gliedert sich in mehrere Abschnitte:

  • Vorklinik (1. bis 4. Semester): In diesem Abschnitt werden dir die naturwissenschaftlichen Grundlagen vermittelt. Dazu gehören Fächer wie Anatomie, Biologie, Chemie und Physik. Zusätzlich werden Inhalte wie Tierzucht und die Arbeit mit Nutztieren behandelt, um dich auf die Vielfalt der tierärztlichen Tätigkeiten vorzubereiten. Am Ende der Vorklinik steht das Vorphysikum, eine wichtige Zwischenprüfung.
  • Klinik (5. bis 8. Semester): Hier vertiefst du dein Wissen in speziellen Fächern wie Innere Medizin, Chirurgie, Pharmakologie und spezieller Tiermedizin. Praktika in Tierkliniken und Tierarztpraxen sind fester Bestandteil und ermöglichen dir erste praktische Erfahrungen mit Patienten. In diesem Abschnitt arbeitest du in Praxen, Tierkliniken und Tierarztpraxen und behandelst sowohl kleine (z.B. Hunde, Katzen) als auch große Tiere (z.B. Pferde, Rinder, Nutztiere).
  • Praktisches Jahr (9. und 10. Semester): Das praktische Jahr besteht aus verschiedenen Praxisphasen, die du in Tierarztpraxen, Tierkliniken, Veterinärämtern oder in der Lebensmittelüberwachung absolvierst. Hier lernst du den Berufsalltag kennen und kannst dein Wissen in der Praxis anwenden. Praktika, insbesondere im Bereich der Nutztiermedizin, sind dabei besonders wichtig, um praktische Erfahrungen mit Nutztieren zu sammeln.
    Du suchst einen Praktikums- oder Ausbildungsplatz in einer modernen Pferdeklinik? In unserem internationalen Netzwerk bieten wir vielfältige Möglichkeiten für Studierende und Berufseinsteiger.
  • Staatsexamen: Am Ende des Studiums legst du das Staatsexamen ab, das aus schriftlichen, mündlichen und praktischen Prüfungen besteht. Nur mit dem Bestehen erhältst du die Approbation und darfst als Tierarzt arbeiten.

Im Studium spielt die Erhebung und Verarbeitung von Daten eine wichtige Rolle, insbesondere in der Forschung und Lehre. Die Analyse von Befunden sowie die Entwicklung und Erforschung von Medikamenten und Impfstoffen sind zentrale Bestandteile der Ausbildung. Darüber hinaus bietet das Studium noch mehr Inhalte und zahlreiche Spezialisierungsmöglichkeiten, sodass du dich individuell weiterentwickeln kannst.

Zulassungsbeschränkung und Bewerbungsverfahren

Die Zulassung zum Tiermedizin Studium ist aufgrund der großen Nachfrage stark reglementiert. Jedes Jahr gehen zahlreiche Bewerbungen ein, weshalb eine überzeugende Bewerbung entscheidend für den Erfolg ist. Die Studienplätze werden über das zentrale Vergabeverfahren vor Hochschulstart vergeben. Dabei fließen verschiedene Kriterien ein: Ein Teil der Plätze wird nach dem Numerus clausus vergeben, ein weiterer Teil nach Wartesemestern, und ein großer Anteil wird von den Hochschulen selbst vergeben, z.B. anhand von Auswahlgesprächen oder Eignungstests. Es ist daher wichtig, sich frühzeitig über die genauen Bewerbungsmodalitäten zu informieren und gegebenenfalls alternative Bewerbungswege zu prüfen. Neben dem klassischen Studium gibt es auch andere Wege, um in den tiermedizinischen Bereich einzusteigen, etwa durch die Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz oder einer geeigneten Stelle. Darüber hinaus bieten sich noch mehr Möglichkeiten und Wege, um den Einstieg in den Beruf zu finden.

Spezialisierung Pferdemedizin

Wenn du dich besonders für Pferde interessierst, kannst du während des Studiums und in der Weiterbildung spezielle Schwerpunkte in der Pferdemedizin setzen. Praktische Erfahrungen in der Tierzucht und im Umgang mit Nutztieren sind während der Ausbildung zur Spezialisierung auf Pferdemedizin besonders wertvoll. Viele Universitäten und Pferdekliniken bieten Praktika und Ausbildungsplätze, in denen du praktische Erfahrungen sammeln kannst. Die Behandlung von Großtieren, insbesondere Pferden und anderen Nutztieren, ist ein wichtiger Bestandteil der Spezialisierung auf Pferdemedizin. Nach dem Studium besteht zudem die Möglichkeit, eine Fachweiterbildung im Bereich Pferdemedizin zu absolvieren. Mit dem Titel „Fachtierarzt für Pferde“ kannst du dich auf die Behandlung, Betreuung und Beratung von Pferden spezialisieren und so deine Karrierechancen verbessern. Die Altano Academy bietet angehenden und erfahrenen Tierärzten der Altano Gruppe umfassende Weiterbildungsmöglichkeiten in der Pferdemedizin – von der Grundausbildung bis zur Spezialisierung zum Fachtierarzt für Pferde.

Aufgaben und Tätigkeiten eines Tierarztes mit Schwerpunkt Pferde

Als Tierarzt für Pferde umfasst deine Tätigkeit eine große Verantwortung und eine Vielzahl an Aufgaben, die von der Prävention bis zur Behandlung verschiedenster Erkrankungen reichen. Du behandelst eine Vielzahl von Krankheiten und Verletzungen, führst Schutzimpfungen durch und betreust Geburten. Je nach eigener Ausrichtung und Tätigkeitsfeld  führst du auch Operationen durch, die von kleinen Eingriffen bis zu komplexen chirurgischen Maßnahmen reichen können. Neben der medizinischen Versorgung gehört auch der vertrauensvolle Austausch mit Tierbesitzern dazu – immer mit dem Ziel, die bestmögliche Betreuung und Beratung für die Pferde sicherzustellen Die Zusammenarbeit mit Pferdebesitzern, Reitställen, landwirtschaftlichen Betrieben und anderen Fachleuten ist dabei essenziell. Beratung zur artgerechten Tierhaltung, Fütterung und zum Tierschutz gehört ebenfalls zu deinen Aufgaben. Ein wichtiger Teil deiner Arbeit ist die Verabreichung von Medikamenten zur Heilung oder Prävention von Krankheiten sowie die Auswertung tierärztlicher Befunde, um gezielte Behandlungsentscheidungen zu treffen. Dabei ist ein gutes Kommunikationsvermögen wichtig, um Tierhalter umfassend zu informieren und zu unterstützen.

Tierschutz und Seuchenprävention im Tierarzt-Beruf

Der Tierschutz und die Seuchenprävention sind zentrale Aufgaben im Berufsbild des Tierarztes. In Deutschland tragen Tierärzte, Tierärztinnen und tiermedizinische Fachangestellte maßgeblich dazu bei, die Gesundheit von Tieren zu sichern und gleichzeitig den Schutz der gesamten Gesellschaft vor Tierseuchen zu gewährleisten. Die Arbeit in der Tiermedizin geht dabei weit über die Behandlung einzelner Tiere hinaus: Sie umfasst auch die Überwachung und Kontrolle von Tierseuchen, die Einhaltung des Tierschutzgesetzes und die Beratung von Tierhaltern in Fragen der artgerechten Tierhaltung.

Ein wichtiger Tätigkeitsbereich ist die öffentliche Veterinärmedizin. Hier arbeiten Tierärzte eng mit Behörden zusammen, um die Umsetzung von Tierschutzvorschriften zu kontrollieren. Dazu gehören die Überprüfung von Tierhaltungen, die Kontrolle von Tiertransporten sowie die Überwachung von Schlacht- und Verarbeitungsbetrieben. Ziel ist es, das Wohl der Tiere zu schützen und die Ausbreitung von Krankheiten wie Tierseuchen frühzeitig zu erkennen und einzudämmen. Regelmäßige Schutzimpfungen und Gesundheitschecks sind dabei ebenso wichtig wie die Aufklärung von Tierhaltern über Hygiene und Prävention.

Um in diesem Bereich erfolgreich zu arbeiten, ist es für Tierärzte  und tiermedizinische Fachangestellte unerlässlich, sich kontinuierlich fortzubilden und auf dem neuesten Stand der Wissenschaft zu bleiben. Die Teilnahme an Fachseminaren, der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen sowie die Nutzung aktueller Datenbanken und Informationsquellen sind feste Bestandteile des Berufsalltags. Nur so können neue Entwicklungen im Bereich der Tiergesundheit und der Bekämpfung von Tierseuchen schnell in die Praxis umgesetzt werden.

Neben dem klassischen Studium der Tiermedizin gibt es in Deutschland verschiedene Ausbildungswege, die auf den Tierschutz und die Seuchenprävention ausgerichtet sind. Dazu zählen die Ausbildung zur tiermedizinischen Fachangestellten oder zum tiermedizinischen Fachangestellten sowie der Beruf des Tierpflegers oder der Tierpflegerin. Jeder dieser Berufe übernimmt wichtige Aufgaben im Bereich der Tiergesundheit und trägt dazu bei, das Wohl der Tiere zu sichern und die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern.

Wer sich für eine Ausbildung oder ein Studium im Bereich Tiermedizin interessiert, sollte sich frühzeitig über die verschiedenen Berufe und Ausbildungswege informieren. Die Arbeit im Tierschutz und in der Seuchenprävention ist anspruchsvoll, bietet aber die Chance, einen wichtigen Beitrag für Tiere, Tierhalter und die gesamte Gesellschaft zu leisten.

Berufsperspektiven 

Nach der Tierarzt Ausbildung stehen dir vielfältige Berufsfelder und zahlreiche Stellen für Veterinärmediziner in unterschiedlichen Bereichen offen. Du kannst in Pferdekliniken, in der Nutztiermedizin, im öffentlichen Veterinärwesen, in Forschung und Lehre, im Tierschutz oder in der pharmazeutischen Industrie arbeiten. Veterinärmediziner sind nicht nur in Tierarztpraxen und Tierkliniken tätig, sondern auch in der Forschung, Lehre, Lebensmittelüberwachung und im Tierschutz. Darüber hinaus gibt es noch mehr Spezialisierungsmöglichkeiten und Karrierewege, die dir offenstehen. 

Arbeitszeiten und Arbeitsumfeld

Die Arbeitszeit als Tierarzt kann je nach Tätigkeitsfeld variieren. Typische Arbeitsumfelder sind verschiedene Praxen und insbesondere die Tierarztpraxis, in denen Tierärzte direkt mit Tieren arbeiten und Behandlungen durchführen. In Tierarztpraxen und Kliniken sind häufig Schicht- und Bereitschaftsdienste üblich, was auch Wochenendarbeit oder Einsätze außerhalb der regulären Arbeitszeit bedeuten kann. Im Bereich der Nutztiermedizin bist du oft mobil unterwegs, um Tiere direkt vor Ort zu behandeln. Wer im öffentlichen Veterinärwesen oder in der Forschung arbeitet, hat meist geregeltere Arbeitszeiten. Darüber hinaus gibt es noch mehr Arbeitsumfelder und Spezialisierungen, die den Berufsalltag zusätzlich vielfältig machen. Insgesamt ist der Beruf sehr abwechslungsreich, aber auch mit einer hohen Verantwortung verbunden.
Bei Altano schaffen wir ein Arbeitsumfeld, das Verantwortung und Work-Life-Balance vereint und in dem Tierärzte optimale Voraussetzungen für ihre berufliche und persönliche Entwicklung finden.

Tipps für den erfolgreichen Einstieg in die Tierarzt Ausbildung

  • Informiere dich frühzeitig über die Zulassungsvoraussetzungen und bewirb dich rechtzeitig.
  • Sammle praktische Erfahrungen, z.B. durch Praktika in Tierarztpraxen, Pferdekliniken oder landwirtschaftlichen Betrieben. Praktika sind ein wichtiger Bestandteil, um Einblicke in den Berufsalltag zu gewinnen und praktische Fähigkeiten zu erwerben.
  • Suche gezielt nach einem passenden Ausbildungsplatz, um den für dich optimalen Einstieg in das Berufsfeld zu finden.
  • Informiere dich über verschiedene Wege in den Beruf, wie Studium, Ausbildung oder Quereinstieg, um die für dich beste Option zu wählen.
  • Nutze Angebote zur Spezialisierung und Weiterbildung im Bereich Pferdemedizin oder anderen Fachgebieten.
  • Vernetze dich mit anderen Studierenden, Tierärzten und Fachleuten, um von deren Erfahrungen zu profitieren und wertvolle Kontakte zu knüpfen.
  • Achte auf deine persönliche Belastbarkeit und entwickle Strategien zum Umgang mit stressigen oder emotional belastenden Situationen.

Fazit

Der Weg zum Beruf des Tierarztes ist anspruchsvoll, aber auch sehr erfüllend und voller spannender Möglichkeiten – vor allem wenn dein Herz für Pferde schlägt. Mit dem passenden Schulabschluss, Engagement und einer klaren Spezialisierung stehen dir viele Türen offen. Die Arbeit mit Tieren, die Vielfalt des Berufs und die Chance, täglich etwas zu bewegen, machen diesen Weg absolut lohnenswert.
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